Erlebnisberichte

Zwei Musikvideos statt Konzertprogramm

Auch das Junge Orchester Graubünden wurde von der Pandemie in seinen Plänen beeinflusst. Unsere Konzerte anfangs Juni 2021 konnten wir leider aufgrund der Bundesrats-Beschlüsse so kurzfristig nicht durchführen. Dies hat uns jedoch angespornt, ein Alternativprogramm auf die Beine zu stellen. So entstanden in kurzer Zeit zwei Musikvideos mit Ausschnitten aus unserem ursprünglichen Programm.

Die Videos wurden vor der wunderschönen Kulisse von Löwenberg in Schluein gedreht. Mit der aussergewöhnlichen Besetzung Viola, Violoncello und Kontrabass haben wir ein amerikanisches Stück von J. Lee Graham und eines von Michael Haydn gespielt. Das Resultat möchten wir Ihnen nicht vorenthalten.

Die Videos finden Sie hier:

Anna Nüesch

Benefizkonzerte für das Albert Schweitzer Spital in Haiti

  • Aula der Kantonsschule, Sargans
  • Titthof, Chur
  • ZKO-Haus Zürich Tiefenbrunnen
  • 26. – 28. September 2014

Mit den Konzerteinnahmen die Kinderklinik des Hôpital Albert Schweitzer in Haiti finanziell zu unterstützen – diese Idee gefiel uns als Rolf Maibach, Arzt und Schweizer des Jahres 2010, uns anfragte ein solches Projekt zu starten. Rolf Maibach unterstützt dieses Spital als Arzt und seit Ende 2009 wird das Spital vollständig durch die Bündner Partnerschaft Hôpital Albert Schweitzer Haiti finanziert. Die Solistin, eine Pianistin, hat uns Rolf Maibach gleich selbst vermittelt: Es war Albert Schweizers Enkelin Christiane Engel, die in der Schweiz aufwuchs, gleichzeitig Musik und Medizin studierte und heute in Los Angeles lebt. Sie selbst besuchte mehrmals Spitäler ihres Grossvaters und spielt auf der ganzen Welt um Spenden für diese Spitäler zu sammeln. Viele dieser Konzerte spielt Christiane Engel gratis, damit ein möglichst hoher Spendenbetrag zusammenkommt. So auch bei unserem Konzert; sie bezahlte ihren Flug und ihren Aufenthalt in der Schweiz selbst und verlangte auch nichts für ihre Auftritte. An unseren Benefizkonzerten spielten wir ausschließlich Mozart: Sein 12. Klavierkonzert in A-Dur KV 414, ein Divertimento in D-Dur KV 136 und die berühmte Serenade Eine kleine Nachtmusik.

Die drei Konzerte unter der Leitung von Mathias Kleiböhmer glückten und wir steigerten unsere Leistung von Konzert zu Konzert. Dieses Projekt stellte hohe Anforderungen an uns, denn wir mussten in kurzer Zeit ein abendfüllendes Konzert einstudieren und technische und musikalische Schwierigkeiten, die Mozart mit sich bringt, ausarbeiten. Trotzdem konnten wir viele Gratulationen entgegennehmen, auch von Seiten Rolf Maibachs und Christiane Engels.

Franca Eckstein

Konzertreise nach London

  • St. Georges, London
  • 15. – 17. Februar 2014

Alle zwei Jahre ist es wieder so weit: Das JOG macht eine Konzertreise ins Ausland. Nun stand die Metropole London auf dem Programm, die neue Heimat unserer Solistin Roselyn Maynard, die in Davos aufwuchs. Wir durften die Blockflötistin bereits in unseren Konzerten im Winter 2013 in Graubünden begleiten, für welche sie von London in die Schweiz reiste. Das Programm Italianità beinhaltete barocke Klänge von Sammartini, Corelli, Respighi und Monteverdi.

Die Reise von Chur nach London gestaltete sich umständlicher als erwartet. Der Flug hatte wegen schlechter Witterung Verspätung was aber der Freude keinen Abbruch tat. Schliesslich gelangten wir dennoch in die Hauptstadt Grossbritanniens und checkten in einem Hotel ein, das nahe bei der Kirche lag, in welcher wir konzertierten.

Am frühen Abend besichtigten wir noch den architektonisch atemberaubenden Bau des British Museum bevor wir entlang der Themse spazierten und alle gemeinsam in einem Restaurant einkehrten.

Am folgenden Morgen konnten wir individuell etwas unternehmen. Eine Gruppe machte sich auf den Weg zum Buckingham Palace und schaute der Wachablösung zu. Andere gingen währenddessen Kleider und Schuhe einkaufen, flanierten der Themse entlang oder machten einen Abstecher nach China Town.

Am Nachmittag desselben Tages hatten wir unsere erste und einzige Probe in London mit unserer Solistin. Das ganze Orchester sprühte vor Begeisterung und Vorfreude aufs Konzert. Es fand in einer Kirche nahe des British Museum statt, war gross und hatte eine gute Akustik. Da die Kirche nicht geheizt war, begannen alle nach nur kurzer Zeit zu frieren, deshalb machten wir nach der Probe einen Abstecher in einen nahegelegenen Starbucks um uns mit Kaffee aufzuwärmen.

Das Konzert war ein voller Erfolg. Viele Leute wollten sich das Junge Orchester Graubünden anhören, das von so weit her gereist war um dieses eine Konzert zu geben. Wir waren ebenfalls zufrieden mit unserer erbrachten Leistung und erfreuten uns an den Gratulationen der Zuhörerinnen und Zuhörer. Nach dem Konzert verabschiedeten wir uns von Roselyn Maynard und machten uns auf den Weg zurück zum Hotel.

Am dritten Tag unserer Orchesterreise mussten wir bereits die Heimreise antreten. Viele von uns wären gerne noch einige Tage länger in der kosmopolitischen Stadt geblieben, was aber nicht ging, da Schule, Studium oder Beruf wieder riefen. Zu unserem Gepäck dazu kamen nicht nur die Berge von Kleidern und Schuhe, die fleissig eingekauft wurden, sondern auch schöne Erinnerungen an eine gemeinsam verbrachte Zeit.

Franca Eckstein

Matthäus Passion von Metropolit Hilarion Alfeyev

  • St. Martinskirche, Chur
  • Augustinerkriche, Zürich
  • Tonhalle, St. Gallen
  • 22. – 29. März 2014

Wir, das Junge Orchester Graubünden, der Chor Mischedau Trin und der Chor der Universität St. Gallen führten gemeinsam die Matthäuspassion von Metropolit Hilarion Alfeyev, russischer Erzbischof und Komponist, auf. Die musikalische Leitung oblag Michael Berndonner, Chorleiter, Sänger und Dirigent aus Trin, unser Dirigent des JOG, Mathias Kleiböhmer, war für die Orchestereinstudierung zuständig und unterstützte an den Konzerten das Celloregister als erster Cellist. Da das Orchester aus 16 Geigen, 8 Bratschen, 6 Celli und 6 Kontrabässen bestehen musste, wurden wir verstärkt durch BerufsmusikerInnen. Dies bot jedem von uns eine Gelegenheit weitere Erfahrungen zu sammeln: Sei es mit BerufsmusikerInnen zusammen zu spielen, oder ein Orchester zu begleiten.

Die Matthäuspassion von Alfeyev ist ein zweistündiges, geistliches Werk und wurde von 2005-2006 komponiert. Ein Jahr später fand die Uraufführung in Moskau statt. Alfeyev, der Musik und Theologie studiert hatte, verwebt in seinen musikalischen Werken westliche Frühromantik mit Elementen des russisch liturgischen Chorgesangs. Seine Matthäuspassion beinhaltet auch Solopartien, so holte man für diese Konzerte fünf Solisten, von denen man vier aus Russland einfliegen musste. Einer dieser Solisten, der Bariton, hatte die Rolle eines Lektors und rezitierte wortwörtlich Stellen aus der Bibel, natürlich auf Russisch.

Die drei Konzerte wurden gut bis sehr gut besucht und die Zuhörerinnen und Zuhörer zeigten sich begeistert von diesem monumentalen, geistlichen Werk. Der Höhepunkt muss das Konzert in der Augustinerkirche in Zürich gewesen sein, da Metropolit Hilarion Alfeyev persönlich am Konzert anwesend war und wir ihn begrüssen durften. Er selbst kam erst kurz vor Beginn des Konzertes in einer Flotte Mercedes bei der Augustinerkriche an und trat durch einen Hintereingang ein, begleitet von Männern in dunklen Anzügen. Vor Beginn des Konzertes hielt er noch eine Rede, die gefühlt länger dauerte als das ganze Konzert.

Verschiedene Zeitungen zeigten sich begeistert mit unserer musikalischen Leistung und liessen das in ihren Kritiken auch zu Wort kommen. Mit der Passionsmusik zelebrierten er [Berndonner], die Musiker und Sänger nämlich nicht nur ein musikalisches, nämlich auch ein kirchliches Hochamt. Und sie erreichten mit ihren faszinierenden, bezaubernden und besinnlichen Momenten die Menschen. (aus: Die Südostschweiz, 24. März 2014). Anlass zum Staunen gab aber nicht zuletzt die Parforceleistung des Jungen Orchesters Graubünden. Mit Berufsmusikern verstärkt, gaben die jugendlichen Streicherinnen und Streicher eine klangvolle Visitenkarte der besten Art ab. Da wurde einmal mehr klar: Um Graubündens Streichernachwuchs muss man keine Bange haben. (aus: Bündner Tagblatt, 24. März 2014)

Franca Eckstein

Carmen – Suite von Rodin Shchedrin

  • 13. & 14. Mai, 2017, LOK, St.Gallen
  • 19. Mai 2017, Postremise, Chur

Tolles konnte Mitte Mai an den Konzerten vom JOG – Jungen Orchester Graubünden erlebt werden: In Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester St.Gallen sowie Perkussionisten der Hochschule Luzern, erprobten wir während dem vergangenen halben Jahr die Carmen Suite von Rodin Shchedrin. Aber sehen Sie selbst:

Carmen Trailer